Jesus ist größer: Gedanken nach der Augenoperation

Das Leben besteht nicht nur aus Sonnenscheintagen. Wir alle haben Phasen im Leben, in denen es nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben und es uns schlecht geht. in einer Welt, die immer nur auf Perfektionismus ausgelegt ist sprechen wir in der Regel nicht so gerne über diese Phasen im Leben. Wir wollen immer nur die Sonnenseite zeigen, wie toll unser Leben ist und wie gut wir alles unter Kontrolle haben. Und trotzdem; es gibt sie die Phasen, in denen wir nicht am feiern sind, in denen wir nicht auf der Sonnenseite stehen und in denen wir das Gefühl haben, nichts unter Kontrolle zu haben.

In vielerlei Hinsicht war das letzte halbe Jahr für mich so eine Phase. Dabei hatte das Jahr doch gut gestartet: Mein Studium am theologischen Studienzentrum Berlin(TSB) ist richtig gut gestartet, ich habe mich in Berlin mehr und mehr eingelebt und richtig viele Freunde gefunden und war bereit voller Hoffnung, Freude und Zuversicht hinaus in die Welt zu gehen.

Nachdem ich in den Jahren davor durch emotionale Krisen gehen musste sollte 2022 mein Jahr werden, indem ich endlich anfange meine Träume zu verwirklichen und in dem alles gut wird. Doch wie so oft kam alles ganz anders: alles fing mit einer Infektion an meinem linken Auge bereits im August/September 2021 an. Ich verspürte plötzlich sehr starke Augenschmerzen und suchte einen Augenarzt in Berlin auf. Der verschrieb mir Medikamente und erklärte mir, dass ich wohl nicht allzu große Hoffnungen haben sollte, da meine Augen durch die vielen Operationen bereits so geschwächt wären, Das es wohl nur eine Frage der Zeit sei, bis die Schmerzen so schlimm sind, dass nur noch eine Augenentfernung helfen würde. Zunächst schockte mich diese Diagnose nicht besonders, schließlich weiß ich das schon seit etwa zehn Jahren, dass ich mich früher oder später mit dem Thema auseinander setzen muss.

Durch die Medikamente verbesserte sich die Situation mit meinen Augen auch recht schnell und ich begann zu glauben, dass ich und meine Augen noch ein bisschen Zeit miteinander bekommen. Mein Leben in Berlin lief weiter: die Uni ging los und damit für mich einer der schönsten Zeiten in meinem Leben. Schnell hatte ich die Situation mit meinen Augen vergessen, bis dieses Jahr im Februar die Augenschmerzen zurückkamen. erst ganz langsam, aber schnell wurden Sie immer stärker und unerträglich. Die Diagnose der Ärzte lautete dann auch: wir müssen das linke Auge entfernen, weil alle anderen versuche die Schmerzen einzudämmen scheiterten.

Und plötzlich war das Thema, was zwar seit zehn Jahren immer irgendwie im Hintergrund da war, aber trotzdem sich immer so weit weg angefüllt hat ganz nah und nackte Realität. Die Schmerzen wurden schließlich so stark, dass ich nicht mehr in die Uni gehen konnte und zu Hause bleiben musste. Plötzlich war ich abgeschnitten von dem Leben, was mir so gut getan hat und von der Gemeinschaft, die mich aufgebaut hatte und immer mit Liebe empfangen hatte. Da die Augenschmerzen an der frischen Luft schlimmer wurden konnte ich eigentlich nur zu Hause in meinem Zimmer sitzen und erlebte sehr viel Einsamkeit und Traurigkeit. Von dem positiven Leben war plötzlich nicht mehr so viel übrig.

Es war nicht leicht für mich, mich so plötzlich auf diese Situation einzustellen. Ich hatte so viele Fragen: wie würde es sich anfühlen mit nur noch einem Auge? Würde ich mich an ein Kunstauge gewöhnen können? Wie würden meine Mitmenschen darauf reagieren? und warum greift Gott in dieser Situation eigentlich nicht ein und nimmt mir diese Schmerzen weg? Reicht es nicht einfach nur blind zu sein, warum muss ich jetzt auch noch durch diese Situation durch? Es waren viel zu viele Fragen, auf die ich keine Antworten fand. und trotz allen durfte ich erleben, dass Jesus mich auch jetzt nicht im Stich lässt und mich weiter versorgte. Ich durfte erleben, was es bedeutet echte Freunde an meiner Seite zu haben, die auch dann zu mir stehen, wenn ich nicht die beste Version von mir selbst bin, sondern es mir nicht gut geht. Ich wurde besucht, getröstet, in den Arm genommen, ermutigt und getragen in dieser Zeit.

Viele Leute sagen mir immer, dass ich ein starker Kämpfer wäre, Der schon so viele schwierige Situationen gemeistert hat und dass ich auch diese Situation bewältigen würde. Um ehrlich zu sein habe ich mich nie als Kämpfer gesehen und auch in dieser Phase habe ich mich nicht besonders stark gefühlt. Das, was mir in dieser Situation Kraft und stärke gegeben hat war Jesus mit seiner Liebe und mein Umfeld aus Freunden, Familie und Bekannten, die für mich stark waren, als ich nicht stark war. Eine gute Freundin sagte mal zu mir: ich müsse durch diese Situation nicht alleine gehen, weil hinter mir eine große Gemeinschaft an Menschen steht, die mit mir dadurch geht, für mich betet, mich durch trägt und in den Momenten stark ist, in denen ich es nicht schaffe. Damit hat sie genau das ausgesprochen was ich gefühlt und erlebt habe.

Eine Woche ist die Augen-Operation jetzt schon her, bei der mein linkes Auge entfernt wurde. Auch wenn es aufgrund der Schmerzen in den letzten Monaten alternativlos war fühlt es sich manchmal immer noch seltsam an mit nur noch einem Auge. Der Heilungsprozess verläuft gut; sagen die Ärzte, ich werde mich an das Leben mit Glasauge sehr schnell und sehr gut gewöhnen, blind bin ich ja sowieso schon und überhaupt, ich hätte ja schon so viel in meinem Leben geschafft und ausgehalten, dann dürfte mich diese Situation nicht aus der Bahn werfen; sagen viele Leute aus meinem Umfeld um mich zu ermutigen.

ja, ich glaube auch ganz fest daran, dass ich mich auch an diese Situation gewöhnen kann, ich glaube fest daran dass ich mich zurückkämpfen werde und ich glaube ganz fest daran, dass auch ein verlorenes Auge mir meine Lebensfreude nicht nehmen kann. Und trotzdem ist da gerade dieses Gefühl von Leere, Kraftlosigkeit und Ratlosigkeit. Gerade fühlt sich mein Körper unvollständig an, das Implantat in meinem Auge wie ein Fremdkörper und die emotionale Belastung wie eine große Herausforderung. Womit ich gerade so viel zu kämpfen habe werde ich manchmal gefragt: vielleicht damit, dass mir wohl nur wenige Wochen bleiben, bis auch noch mein rechtes Auge entfernt werden soll, vielleicht mit der Tatsache, dass es mal wieder eine Augenoperation war, bei der ich nichts tun konnte außer zuzusehen, wie meine Augenerkrankung Mir erst Stück für Stück mein Augenlicht nahm und jetzt nacheinander auch noch meine Augen zerstört, vielleicht weil ich mich frage, wie eine Gesellschaft, die sowieso des Öfteren verletzend und abwertend mit meiner Behinderung umgeht auf die Tatsache reagieren wird, dass ich jetzt ein, und bald sogar zwei Kunstaugen habe, oder vielleicht auch einfach damit, dass es wieder eine neue und ungewohnte Situation ist, mit der ich klarkommen muss und an die ich mich gewöhnen muss und wieder zurückkämpfen muss. Die letzten Jahre waren insgesamt nicht einfach für mich: Freundschaften und Beziehungen die in die Brüche gegangen sind Weil Menschen mich als wertlos wegen meiner Behinderung ansehen und emotional viel Schaden angerichtet haben. Ich habe immer dafür gebetet, dass Gott mir Menschen an die Seite stellt, die kein Problem mit meiner Behinderung haben und dass ich eine Frau finde, die mich so liebt wie ich bin mit allem was mich ausmacht und auch die Behinderung lieben kann. In den letzten Jahren musste ich leider oft erleben, wie Freundschaften in die Brüche gehen, weil Menschen ein Problem in meiner Behinderung sahen und wie sich eine Beziehung negativ entwickelt, weil meine Behinderung zwischen uns stand. Und dann auch noch diese Situation und ich frage mich, woher ich die Kraft nehmen soll das alles auch noch zu tragen. Das einzige, was mir bleibt ist die Gewissheit, dass Jesus mich auch jetzt nicht im Stich lässt und mich mit alldem versorgt, was ich brauche um diese Situation gut zu überstehen.


Und trotzdem möchte ich all diesen negativen Gedanken nicht zu viel Raum lassen, ich möchte nicht, dass die Blindheit die Oberhand in meinem Leben gewinnt und mir auch noch meine Lebensfreude nimmt. Ich möchte nicht, dass die Menschen, die behaupten mein Leben sei weniger wert und ich würde nichts hinbekommen dadurch recht bekommen, weil mich die Traurigkeit so sehr übermannt dass ich mich nur noch zurückziehe. Ich möchte mutig und lebensfreudig meinen Weg weitergehen, voller Hoffnung darauf, dass auch irgendwann wieder bessere Tage auf mich warten und dass Gott einen guten Plan für mich und mein Leben hat. Auch wenn es gerade schwer fällt: ich möchte auch aus dieser Situation gestärkt und motiviert zurückkommen und mich von Gott stärken lassen, so wie ich es bis jetzt nach jedem Rückschlag in meinem Leben geschafft habe. Nicht weil ich ein so toller Kämpfer bin, sondern weil Jesus mir immer genau die Kraft gegeben hat, die ich gebraucht habe und weil er mich immer mit Menschen versorgt hat, die es gut mit mir meinen, mich so annehmen wie ich bin und mir ganz viel Liebe, Kraft und Geborgenheit schenken.

Doch wie gehe ich jetzt konkret mit dieser Situation um? Ich spreche viel mit Jesus über die Situation und erzähle ihm von meinen Sorgen, meiner Wut und meiner Verzweiflung. Ich bin mir sicher, dass Gott ein einfühlsamer Gott ist, der zuhört und unsere Gefühle versteht. Da darf sich Jesus gerade auch eine ganze Menge von mir anhören. Ich bedanke mich aber auch immer wieder bei ihm dafür, dass er mich auch jetzt nicht alleine lässt und mir auch so viele schöne Dinge in meinem Leben gegeben hat und immer wieder gibt. Und ich frage Jesus, was sein Plan für mein Leben ist und wie ich meine Berufung mehr und mehr erkennen kann. Ich bin davon überzeugt, dass Gott auch mit dieser Situation etwas Gutes vorhat und das, was ich gerade alles erlebe dafür verwenden wird um mich auf das Leben vorzubereiten, was er mit mir vorhat. Ich habe eine Playlist mit christlichen Liedern. Dort sind sehr viele ermutigende Lieder dabei, die mir gerade jetzt viel Halt und stärke geben. Und ja, da sind auch sehr viele fröhliche Lieder dabei, auch sehr viel brasilianische Samba Musik mit christlichen Texten, es gab schon so manche Worship-Party in meinem Zimmer.

In einem Lied der Band Glaubenszentrum, was bei mir gerade rauf und runter läuft heißt es: „Mein Gott ist größer als Lüge, Größer als Hass, größer als Tod und Gewalt, Größer als jeder Umstand, größer als Angst. Mein Gott ist der Größte.“ Diese Zeilen ermutigen mich immer wieder an dem Vertrauen auf Gott festzuhalten. Ich bin davon überzeugt, dass Gott stärker und größer als meine momentane Situation ist und dass es keinen Umstand gibt, aus dem Gott nicht noch eine positive Situation entstehen lassen kann. Und Jesus ist auch größer als alle negativen Lügen, die andere Menschen über mich und mein Leben ausgesprochen hat. Ich will lernen mich mehr und mehr so zu sehen, wie Jesus mich sieht und das Potential entdecken, was er in mich gelegt hat.

Und ich spreche viel mit meinen Freunden und meiner Familie in Deutschland und Brasilien über diese Situation. Gott hat mir so viele Menschen an die Seite gestellt, die mit mir mitfühlen und für mich da sind, dieses Netzwerk an Unterstützung darf ich gerade sehr genießen und es hilft mir dabei neue Perspektiven zu entwickeln.

Und ich entwickle gerade sehr viele Träume und Ideen für die Phase, in der es mir wieder besser gehen wird. Und diese Tage wird es geben, an denen beide Operationen geschafft sind und die Schmerzen endlich weg sind. Dann will ich viel erleben, die Welt weiter entdecken, tolle Dinge mit meinen Freunden erleben und weiter mit Jesus unterwegs sein. Jetzt habe ich gerade viel Zeit zum ausruhen und innehalten, aber in dieser Zeit kann man all die schönen Dinge schon planen und davon träumen.
Es kommt nicht darauf an, wie oft man fällt, wichtig ist nur dass man einmal mehr aufsteht als man hinfällt! Meine Blindheit wird erst dann zu Behinderung, wenn ich zulasse, dass sie mein Herz erobert und mir meine Lebensfreude nimmt! Wir können nie tiefer fallen als in die Arme von Jesus, der uns immer wieder aufrichtet und uns neue Kraft gibt. Man sieht nur mit dem Herzen gut, die wahren Dinge sind für das menschliche Auge unsichtbar…
Die Zukunft wird wunderbar! Lasst uns voller Hoffnung, Zuversicht und Lebensfreude sein; für uns und vor allem für unsere Mitmenschen
vielen Dank an dieser Stelle auch an alle Menschen, die an mich denken, für mich beten und für mich da sind! Ohne ein so starkes Umfeld wären viele Situationen für mich nicht auszuhalten.

Mein Gott ist größer

„…Mein Gott ist größer als Lüge, Größer als Hass, größer als Tod und Gewalt, Größer als jeder Umstand, größer als Angst. Mein Gott ist der Größte.“ (aus: Mein Gott ist Größer von glaubenszentrumlive )


Die letzten Wochen und Monate waren für mich alles andere als leicht. Manche stürme im Leben reißen einem den Boden unter den Füßen weg und es fühlt sich so an, als wäre man Den Krisen schutzlos und hilflos ausgeliefert. Genau so fühlt es sich gerade für mich an.In den letzten Wochen habe ich mich oft gefragt, warum Gott nicht Heilung schenkt, warum er nicht Krisen verhindert oder warum es gerade so aussieht, als würden sich seine Zusagen doch nicht erfüllen. Schwere Zeiten gehören auch zu einem Leben mit Jesus dazu, Gott hat uns nie versprochen, dass das Leben nur noch eine große Party wird, wenn wir uns einmal für ihn entschieden haben und auf ihn vertrauen. Aber er hat uns versprochen, dass er auch dann treu an unserer Seite steht, wenn sich das Leben wie eine Niederlage anfühlt und es so aussieht, als würden die stürme uns überwältigen. Das ist und bleibt meine einzige Hoffnung: dass Gott auch jetzt größer ist als meine Sorgen, Probleme und Ängste und er mich dadurch tragen wird und Gottes Licht in meinem Herzen scheint. Gott ist dann stark für mich, wenn ich selber nicht mehr die Kraft dafür habe und er trägt mich durch, wenn ich das Gefühl habe in einen tiefen Abgrund zu fallen. Gott ist größer und stärker und er hat einen Weg für mich, für dich und für uns alle raus aus den schwierigen Zeiten rein in den strahlenden Sonnenschein seiner Liebe.


gottistgroß #gottistgrößer #jesusislove #hoffnungsvoll #hope #faith #mygodisgood #krisenbewältigung #staypositive #manchmaltraurig #hardtimes #lebenmitbehinderung #lebenmitblindheit #lebenmitjesus #blindheitistkeineschwäche #visuallyimpaired ##blindseinnervt #blindseinistnichtnurschlimm #blindinberlin #blindlife #blindlifematters #incluencer

Von blind-Dates und liebe die blind macht

Heute ist es mal wieder soweit! Der Tag, der jedes Jahr bei manchen für große Glücksgefühle sorgt und bei anderen nur zu Kopfschütteln oder Ablehnung führt ist gekommen. Die Rede ist vom Valentinstag, dem Tag der Liebe und Liebenden. Für mich ist dieses Ereignis Grund genug über das Thema Liebe bei blinden Menschen zu schreiben und dabei mit so manchen Vorurteilen aufzuräumen.

Wie verlieben sich Blinde? Was finden blinde Menschen am anderen Geschlecht attraktiv? Sind blinde Menschen wirklich nicht oberflächlich und schauen nur auf die inneren Werte? Wie verhält es sich mit der Sexualität? Und was halten blinde Menschen von Sprüchen wie „Liebe macht blind?“

Es gibt ziemlich viele Fragen, zu denen ich etwas schreiben könnte. Zunächst ist aber entscheidend, dass nicht alle blinden Menschen gleich sind. Das zeigt sich besonders bei so persönlichen Themen wie die Liebe. Das was für mich große Bedeutung hat kann für einen anderen Blinden völlig bedeutungslos sein. Wenn ich hier über das Thema Blindheit und die Liebe schreibe berichte ich deshalb sehr viel von meinen eigenen Erfahrungen und Emfindungen. Manches davon mag auch für andere Blinde gelten, manches hat auch gar nichts mit einer Behinderung zu tun. Aber lies selbst:

Liebe ist Liebe

Bevor wir über die Unterschiede beim verlieben und lieben zwischen blinden und sehenden Menschen sprechen, möchte ich erst einmal über etwas reden, was für alle gleich sein dürfte; nämlich die Liebe als Gefühl selbst. Als ich noch in einer Beziehung war wurde ich immer wieder gefragt, wie denn eine Beziehung mit einer sehenden Frau funktionieren kann? Seit dem ich wieder alleine bin und das Thema Partnersuche wieder aktueller geworden ist fragen mich die Leute, wie sich denn Blinde Menschen verlieben können? Die Antwort darauf ist verblüffend einfach: „Love is the answer!“ Liebe ist Liebe! Liebe ist etwas, was mit starken Emotionen, Gefühlen und der Zuneigung zu einer anderen Person zu tun hat und das funktioniert bei blinden Menschen genau so wie bei nicht blinden Menschen. Liebe kennt keine Behinderung, keine Hautfarbe und keine Nationalitäten. Liebe ist etwas zutiefst menschliches. Das ist eine von vielen tollen Eigenschaften von Liebe. Da blinde Menschen genauso lieben können wie sehende Menschen reagieren viele blinde oft eher genervt auf Sprüche wie Liebe macht blind, deshalb müssen blinde Menschen ja voll von Liebe sein. Wenn ich hier also über blinde Menschen und Liebe schreibe sollte man dies immer im Hinterkopf behalten. Wir kommen später nochmal darauf zurück… ich denke dass der Spruch eher ausdrücken soll, dass man im verliebten Zustand nur noch Sinn für den Partner der Wahl hat und das Leben außen rum völlig ausblendet und manchmal auch über Eigenschaften des Partners hinweg sieht, die einem ansonsten vielleicht eher unsympathisch sind.

Nachdem wir das mit den Gefühlen geklärt haben können wir auch über so manche unterschiede beim lieben sprechen. Und die begegnen uns beispielsweise, wenn wir darüber reden, was ich als blinder Mann an einer Frau attraktiv finde. Während sich bei sehenden Menschen vieles um das aussehen dreht stehen für mich andere Dinge im Mittelpunkt. So interessiert mich in erster Linie die Stimme einer Frau. Die Stimme des Gegenübers ist für mich vermutlich dass, was für sehende Menschen die Körperfigur ist. Und hier lässt sich auch gut erkennen, dass eben nicht jeder blinde die gleichen Vorlieben hat. Während der eine eher auf hohe Stimmen steht fühlt sich ein anderer stärker von einer tieferen Stimme hingezogen. Ich finde die Stimme von MenschenDie stimme eines Menschen ist genauso individuell wie das Aussehen.Aber nicht nur der klang der Stimme ist interessant, sondern auch Dinge wie Sprachmelodie, Sprechgeschwindigkeit und Aussprache. Auch hier gibt es keine allgemein gültigen Merkmale, die für alle blinden Menschen gleich spannend sind. Neben der Sprachmelodie achte ich zum Beispiel besonders auf das Lachen einer Frau. Ich finde die Stimme von Menschen immer etwas ganz besonderes. Die sehenden sagen immer, die Augen eines Menschen wären der Spiegel der Seele, Weil Mann durch die Augen sehen kann, wie es einem Menschen wirklich geht. Ich würde sagen: der wahre Spiegel der Seele ist die Stimme. Meistens kann man an Der Art, wie jemand spricht sehr gut heraus hören, ob es der Person gerade gut geht, ob sie glücklich ist oder ob sie traurig ist. Wenn ich an eine bestimmte Person denke, egal ob an gute Freunde oder die attraktive Frau, die mir gestern in der U-Bahn gegenüber saß, denke ich in der Regel als erstes an ihre Stimme und die Art, wie sie spricht. Über die Stimme kann man unglaublich viel über eine andere Person wahrnehmen, ähnlich wie sehende Menschen vielleicht über Den Blickkontakt und Mimik und Gestik sehr viel über ihr gegenüber herausfinden. Das ist im übrigen auch der Grund, weshalb ich ein großer Fan von Sprachnachrichten in WhatsApp oder telefonieren bin.

Eine weitere wichtige Sache ist für mich der Geruch einer Frau. Und das ist gar nicht so komisch oder ausgefallen, wie es vielleicht im ersten Moment klingen mag. Wenn ich Menschen erzähle, dass der Geruch für mich eine sehr wichtige Rolle bei der Partnersuche spielt reagieren die aller meisten sehr verwunderlich und fragen, ob sie stinken würden. Dabei geht es hier um ganz andere Dinge. Es geht um den ganz eigenen natürlichen Körpergeruch eines jeden. Und da gibt es erstmal niemanden, der von Natur aus stinkt. Ähnlich wie bei der Stimme oder auch für sehende bei der Körperfigur gibt es Gerüche, die ich attraktiver finde und Gerüche, die mich weniger stark anziehen. Übrigens haben Wissenschaftler herausgefunden, das beim verlieben Pheromone eine entscheidende Rolle spielen. Pheromone sind im Grunde genommen die Duftstoffe des eigenen Körpers, die jeder von uns abgibt. Wenn sich zwei Menschen begegnen steigen uns die Pheromone in die Nase. Beim verlieben spielt dies eine wichtige Rolle. So entscheidet unser Gehirn u.A. anhand der Pheromone, ob wir unseren gegenüber auch sexuell anziehend finden oder nicht. Dies geschieht in Sekundenschnelle noch bevor Menschen miteinander gesprochen haben und zumeist auch bevor man den ersten intensiveren Blickkontakt hatte. Zudem ist keiner unserer Sinne so stark mit dem Gehirn verknüpft wie unser Geruchssinn. Ich merke das daran, dass mir der Geruch einer Frau neben der Stimme am meisten in Erinnerung bleibt. Und ob ich eine Frau attraktiv finde merke ich meistens als erstes am Geruch, noch bevor ich ihre Stimme höre oder mir darüber im Klaren bin, dass ich sie auch von ihrer Stimme her attraktiv finde. Du merkst: so seltsam ist es also gar nicht, wenn dir eine blinde Person sagt, für sie sei der Geruch einer Person wichtig. Und da haben wir wieder etwas gefunden, was bei blinden und sehenden Menschen grundsätzlich gleich ist. Der Unterschied liegt hierbei eigentlich nur darin, dass ich als blinder bewusster auf den Geruch achte, während er bei sehenden Menschen zunächst eher unterbewusst eine Rolle spielt.

Nach dem kurzen Exkurs in den Biologieunterricht wenden wir uns nun wieder praktischeren Fragen zu und wollen die frage klären, ob es stimmt, dass blinde Menschen grundsätzlich weniger oberflächlich sind. Und auch hier muss mit einem sich hartnäckig haltenden Vorurteil aufgeräumt werden. Ob ich bei der Partnersuche mehr auf äußere Merkmale Wert lege oder nicht hat nichts damit zu tun, ob ich blind bin oder nicht! Wenn ich meinen Partner nur nach dem klang der Stimme und dem Körpergeruch auswähle hat das genau so wenig mit Inneren Charaktereigenschaften zu tun, wie wenn eine sehende Person nur auf einen möglichst durchtrainierten Körper Wert legt. Es hat sehr viel mit der eigenen Persönlichkeit zu tun worauf ich bei der Partnersuche achte. Vielleicht kann man argumentieren, dass die Stimme eines Menschen viel natürlicher ist, als das Geschminkte Gesicht einer Frau oder die hoch gegelten Haare eines Mannes. Die Schönheitsindustrie kümmert sich nun mal vor Allem um das Aussehen. Die Stimme lassen wir dabei(glücklicherweise) außen vor. Oder kennst du jemanden, der freiwillig vor einem Date eine ordentliche Priese Helium inhaliert? Keine Gute Idee und bitte keinen Selbstversuch starten!

Bei der Stimme können blinde Menschen also sagen, dass sie weniger stark von Verschönerungen betroffen sind und einen natürlicheren Eindruck bekommen. Damit ist es jedoch auch schon wieder vorbei, wenn wir nochmal über den Geruch sprechen. Denn dieser kann durch Parfüm, Deo oder Shampoo stark beeinflusst werden. Das ist dann für blinde Menschen wie das Outfit für sehende Menschen. Die Körperfigur ist die eine Sache, aber wie sich eine Person anzieht und stylet ist sicherlich auch nicht unwichtig. Für mich ist gerade der natürliche Körpergeruch einer Frau kombiniert mit ihrem Parfüm oder Shampoo interessant. Weil jeder einen individuellen Körpergeruch hat riecht ein und das selbe Parfüm bei zwei verschiedenen Frauen auch unterschiedlich. Das ist ähnlich wie das mir ein T-Shirt gut stehen kann und bei einem anderen Typen überhaupt nicht passend aussieht. Und du hast es bestimmt schon gemerkt: schon wieder eine Ähnlichkeit zwischen Blinden und Sehenden.

Mir sind bestimmte Charaktereigenschaften bei Frauen schon sehr wichtig, Das sind aber Dinge, die weniger mit meiner Blindheit zu tun haben, sondern viel mehr mit meiner Persönlichkeit, meinem lifestyle und meinen Wünschen und Träumen für eine Zukunft mit der tollsten Frau dieser Welt an meiner Seite. Was ich in den letzten Jahren allerdings gelernt habe ist, dass es für mich persönlich sehr entscheidend ist, was meine zukünftige Partnerin Über meine Blindheit denkt. Es bringt dir schließlich wenig, wenn du die attraktivste Frau an deiner Seite hast, sie aber ein großes Problem mit deiner Blindheit hat und die Beziehung deshalb schwierig wird. Meine zukünftige Partnerin sollte also die Herausforderungen meiner Behinderung genauso wie die Stärken und positiven Eigenschaften der Blindheit wertschätzen und lieben, ansonsten macht eine Beziehung für mich keinen Sinn. Und natürlichgibt es nochandere Dinge, die mir wichtig sind. Zum Beispiel, dass ich meinen christlichen Glauben mit ihr teilen kann. Ich bin ja auch so viel mehr als meine Blindheit und sie wird auch viele verschiedne Eigenschaften haben, die ich lieben lernen darf.

Neben Stimme und Geruch gibt es noch weitere Merkmale, die bei der Partnersuche eine Rolle spielen. Diese sind aber von Typ zu Typ sehr unterschiedlich und auch sehr persönlich. Ich achte zum Beispiel sehr stark darauf, wie sich eine Hand beim Händeschütteln anfühlt. Natürlich spielen für mich auch Dinge wie Körperfigur oder der Kleidungsstil einer Frau eine rolle. Bei solchen Dingen ist jedoch die Schwierigkeit, dass ich durch die Blindheit in der Regel nur eingeschränkt die Möglichkeit habe zu Erfahren, wie die Körperfigur einer Frau ist. Das Problem liegt auf der Hand: wenn mich beispielsweise der Haarschnitt oder die Brüste einer Frau interessieren müsste ich sie berühren, um zu wissen, wie sie aussehen. Das ich allerdings nicht einfach wildfremde Frauen anfasse, während ich durch den Kiez spaziere muss nicht extra erwähnt werden. Bis zu einem gewissen Punkt bekommt man Informationen über den Körperbau über die Stimme des anderen und auch ein Stück weit beim Umarmen. Alles andere gehört solange in die Fantasieschublade, bis man mit jemanden intimer wird und der Gegenüber bereit ist, mir auch diesen Bereich zu öffnen. Schon etwas einfacher ist es da mit Dingen wie der Kleidungsstils. Da bekommt man zum Beispiel relativ viel von mit, wie sich der Stoff einer Person anhört, wenn sie sich bewegt. Manche Stoffe rascheln bei der Bewegung stärker als andere. Hat eine Frau beispielsweise Schuhe mit Absätzen an hört es sich ganz anders an, wie wenn sie Schuhe ohne Absätze trägt oder mit Flip Flops herumläuft. Auch wenn ich eine Frau umarme oder sie mich führt und mir zur Unterstützung ihren Arm gibt, damit ich mich dort einhacken kann kann ich fühlen, wie sich ihre Kleidung anfühlt. Ist eine Frau Fan von Armbändchen hört man das meistens auch, wenn sie ihren Arm bewegt oder einen die Hand gibt.

Nun fragst du dich vielleicht noch, wie es sich bei blinden Menschen mit der Sexualität verhält. Erinnerst du dich noch an den Anfang des Textes? Keine Angst! Bevor du jetzt genervt hochscrollst verrate ich dir, dass wir darüber gesprochen hatten, das Liebe ein Gefühl ist, was keine Behinderungen, Geschlechter oder Nationalitäten kennt. Nicht viel anders ist es mit dem Thema Sex. Das Verlangen nach Sex ist auch etwas, was mit bestimmten Hormonen und Emotionen zu tun hat. Ich sage immer: „Meine Blindheit ist eine Sinneseinschränkung und keine Gefühlseinschränkung!“ Blinde Menschen haben genau wie sehende Menschen das Verlangen nach Sex. Und natürlich haben blinde Menschen mit ihren Partnern auch ganz normalen Sex! Die Blindheit wirkt sich hier in keinster Weise auf die Sexualität aus. Und wir blinden können wenn es ums Thema Sex geht auch genauso viel Fantasie entwickeln wie sehende Menschen, sowohl im positiven, wie auch im negativen Sinne.

Partnersuche: wo ist meine Mrs. Right?

Jetzt haben wir viel darüber gesprochen, was ich als blinder Mann an einer Frau alles attraktiv und interessant finden kann, bleibt eigentlich nur noch die Frage, wo denn meine Mrs. Right ist und wie ich sie finde? Ich hab die richtige Formel oder das perfekte Rezept auch noch nicht gefunden, aber sag mir Bescheid, wenn du meine zukünftige Partnerin gesehen hast, grüß sie außerdem ganz lieb von mir und frag sie, ob sie bei unserem ersten Blind-Date lieber Döner oder Sushi mag. … Hand in Hand zum Döner/Sushistand …

Ich werde von sehenden Menschen oft gefragt, ob die Partnersuche für mich als blinde Person schwieriger ist. Ich denke, dass sich auch diese Frage gar nicht so leicht beantworten lässt. Das hat auch viel damit zu tun, worauf ich bei der Partnersuche wert lege. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass für sehende Frauen meine Behinderung zumeist durchaus ein Faktor ist, der die Partnersuche eher erschwert. Es gab Beziehungen, in denen sich Frauen von mir getrennt haben, Weil sie gesagt haben dass sie sich nicht vorstellen können langfristig mit einer blinden Person zusammenzuleben und es gab Situationen, in denen mir Frauen gesagt haben, dass ich zwar als Partner potentiell interessant für sie wäre, sie aber kein Interesse an einer Beziehung mit einer behinderten Person haben. Und die meisten Blinden, die ich kenne haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich muss ehrlich sagen, Dass Wenn eine Beziehung daran zu Grunde geht, Weil du für deine bisherige Partnerin wegen der Behinderung nicht gut genug bist ist das ziemlich hart zu ertragen. Im negativen Sinne nur auf meine Blindheit reduziert zu werden tut weh und sorgt nicht gerade für ein besonders ausgeprägtes Selbstwertgefühl.

Ich habe bei vielen Frauen das Gefühl, dass sie Den perfekten Superhelden suchen, der möglichst immer stark ist und zudem noch körperlich unversehrt. Auch das Vorurteil, dass ich wegen meiner Blindheit total unselbstständig bin, ständig nur auf Hilfe angewiesen bin, ein absoluter Pflegefall wäre und ständig depressiv Bin ist für viele Frauen ein Grund eine Beziehung mit mir auszuschließen, schon bevor sie mich überhaupt richtig kennengelernt haben. es gibt so viele negative Vorurteile und Meinungen über blinde Menschen und die meisten sehen vor allem diese Vorurteile, wenn sie mich kennenlernen und haben dann schon im Kopf ihre fertige Meinung, was es für mich unglaublich schwierig macht dagegen anzukämpfen. Ich habe auch das Gefühl, Das bestimmte Rollenbilder von Mann und Frau die Partnersuche für mich schwieriger machen. Von uns Männern wird erwartet, dass wir stark sind, immer alles unter Kontrolle haben und später einmal unsere Familie versorgen und ernähren können. Diese Eigenschaften werden mir von Frauen, die dies als wichtig erachten auch sehr oft abgesprochen.

Aber was macht man jetzt damit? Vielleicht in Depression und Frustration verfallen? Den gescheiterten Beziehungen nachtrauern? Oder sich einfach mit dem Single sein abfinden? Ehrlich gesagt bin ich mit 27 Jahren nicht bereit zum aufgeben und Kopf in den Sand stecken. Eine Blinde Freundin sagt immer, wir Blinden dürfen dankbar sein, dass sich so viele Menschen bei der Partnersuche für uns schon selbst disqualifizieren, weil sie ein Problem mit der Behinderung haben. Die Menschen, mit denen eine Beziehung sowieso scheitern würde sind für uns Blinde also auf natürliche Weise herausgefiltert und wir können uns voll und ganz auf den kleinen übrig gebliebenen Teil potenzieller Partner konzentrieren. Zugegeben: manchmal fehlt mir ein wenig der Optimismus, um dies als vorteilhaft zu sehen, aber meine Freundin hat auf jeden Fall recht, wenn sie sagt, dass ein Großteil der Frauen für mich nicht in Frage kommt, weil sie etwas Zentrales von meiner Persönlichkeit ablehnen. Aber die Enttäuschungen und Verletzungen aus der Vergangenheit lassen sich trotzdem nicht so einfach übersehen.

Als Christ hilft mir vor allem die Hoffnung und das Vertrauen darauf, dass es die eine Frau da draußen gibt, die mich mit meiner Blindheit bedingungslos liebt. Ich glaube fest daran, dass es die Frau gibt, bei der ich einfach Ich sein darf, ohne jeden Tag beweisen zu müssen, dass ich meine Blindheit unter Kontrolle habe und trotzdem ein starker Superheld bin. Und ich glaube daran, dass mich irgendwann meine Frau in den Arm nimmt, mich anlächelt und mir sagt, dass ich so wie ich bin genau der richtige für sie bin und sie sich ein Leben ohne mich nicht mehr vorstellen möchte. Ich bete regelmäßig für diese Frau und bin mir sicher, dass Gott meine Gebete hört und meine zukünftige Frau schon kennt(Jesus, please keep her safe). Es ist die Frage wann wir uns treffen, nicht ob wir uns begegnen. Diese Zuversicht werde Ich mir von nichts und niemanden nehmen lassen.

Außerdem glaube ich, dass Gott mich so wie ich bin ganz bewusst geschaffen hatt; und Gott macht keine Fehler. Also ist auch meine Blindheit kein Fehler. Ich weiß, dass ich von Gott geliebt bin. Ich verstehe zwar manchmal nicht, warum ich blind bin und so viel Ablehnung erfahre, aber ich darf auch immer wieder spühren, dass ich trotz Behinderung wertvoll bin. Und ich persönlich nehme meine Blindheit deshalb auch nicht als etwas negatives war. Im Gegenteil: es gibt so viele Dinge, die mein Leben trotz und gerade durch die Blindheit lebenswert machen, dass ich die Partnersuche voller Lebensfreude und Zuversicht angehen kann. Und mit dieser Perspektive kann und darf ich Frauen mit einem gesunden Selbstvertrauen begegnen. Hoffnungsvoll, lebensfroh und mit der Gewissheit, dass die Blindheit nichts schlechtes ist und meine zukünftige Frau auch die Dinge an mi lieben wird, die in der Vergangenheit andere Frauen abgelehnt haben.

Ich habe weiter oben bereits gesagt, dass es mir wichtig ist dass ich mit meiner zukünftigen Partnerin meinen christlichen Glauben teilen kann. Um es ganz ehrlich und deutlich zu sagen: ich kann mir eine Beziehung nur noch mit einer Frau vorstellen,die auch Christin ist und eine lebendige Beziehung mit Gott hat. Dafür gibt es verschiedene Gründe, die ich jetzt nicht im Einzelnen alle aufzählen kann (vielleicht in einem anderen Beitrag), aber ich bin davon überzeugt, Das eine christliche Frau ähnlich über meine Blindheit denken wird wie ich es eben beschrieben habe. Und wenn unsere Beziehung Jesus als Fundament hat gibt es nichts, was stärker sein könnte als unsere Liebe und der Segen, den Gott über diese Beziehung gibt. Dann kann uns auch meine Behinderung oder irgendeine andere Herausforderung nicht aufhalten.

Und hier kommt ein Versprechen an meine zukünftige Frau, nur so für den Fall, dass sie gerade mitliest:

Egal wie lange es noch dauert, bis wir uns treffen und egal, wie viele Enttäuschungen wir bis dahin vielleicht noch durchmachen werden; ich weiß, dass es dich gibt und ich werde bereit für ein gemeinsames Leben mit dir sein, wenn Gott uns zusammenführt. Ich kann es kaum erwarten mit dir in unsere gemeinsame Zukunft zu starten und dir all die positiven Dinge aus meinem Leben mit Blindheitzu zeigen. Bis es soweit istwarte ich voller treue, liebe, Freude und Zuversicht auf dich

Neues YouTube-Video

Nicht nur die Homepage erwacht langsam wieder zum Leben, sondern auch mein YouTube-Channel. Nach langer Zeit habe ich endlich mal wieder ein neues Video hochgeladen, welches du dir ab sofort auf YouTube anschauen kannst.

In dem Video kannst du mich etwas besser kennen lernen und erfährst mehr über die Hintergründe und Hauptmotivation von Perspektivwechsel.

Das Video findest du Hier.

Falls dir mein YouTube Channel gefällt kannst du das Video sehr gerne teilen.

Falls du anregungen, Fragen oder Kritik hast schreib mir doch gerne

Eine Nachricht.

Perspektivwechsel is still alive: Mit frischem Wind, Jesus und neuer Ausrichtung in die Zukunft

Unglaublich aber wahr! Nach langer zeit gibt es mal wieder einen neuen Beitrag auf meinem Blog. Viel zu lange ist hier nichts passiert und der ein oder Andere hat sich vielleicht schon gefragt, ob der Blog Perspektivwechsel überhaupt noch existiert. Vielleicht haben viele Menschen die Website und die vergangenen Beiträge längst vergessen.

Wie auch immer! Dieser Beitrag ist der beste Beweis dafür, dass es Perspektivwechsel noch gibt und es in Zukunft wieder mehr Beiträge von mir geben wird.

Vielleicht fragst du dich jetzt, warum es so lange keine Beiträge mehr gab? Dafür gibt es viele Gründe, die den Rahmen dieses Beitrags mehr als sprengen würden. Sagen kann ich aber, dass die vergangenen 12 Monate für mich alles andere als einfach waren. Es gab viele Veränderungen in meinem Leben und so manche schwere Krisen. Diese Krisen haben mich lange zeit vom Schreiben abgehalten, da ich Raum brauchte, vieles zu verarbeiten und mein Leben neu zu sortieren.

Ich habe mich auch oft gefragt, ob und wie es in Zukunft mit dem Blog weiter gehen soll. Hab ich den Leuten überhaupt noch etwas zu sagen? Gibt es überhaupt noch Menschen, die meine Beiträge lesen und beachten? Ist bei Perspektivwechsel überhaupt noch meine persönliche Identität zu erkennen? Bin ich auch trotz Krisen und Veränderungen noch Perspektivwechsel?

Auf diese Fragen galt es Antworten zu finden. Und meine Antwort lautet: „Ja, es geht weiter, wenn auch ein wenig anders!“

Natürlich wird es auch in Zukunft bei Perspektivwechsel hauptsächlich über das Leben mit Blindheit gehen. Es ist mir auch weiterhin ein Anliegen möglichst authentisch und ehrlich über spannendes, herausforderndes, lustiges und schönes aus meinem Alltag mit Blindheit zu erzählen. Stärker als bisher möchte ich dabei in Zukunft auch über meinen Glauben an Jesus Christus sprächen. Falls du dich jetzt fragst, wieso mein Christsein in Zukunft eine so wichtige Rolle einnehmen wird:

Für mich persönlich ist der Glaube an Gott als mein liebender Vater von zentraler Bedeutung. Ich werde oft von Leuten gefragt, wie ich es schaffe, trotz Behinderung so Lebensfreudig und zuversichtlich zu bleiben. Die ehrlichste Antwort, die ich auf diese Frage geben kann isst mein Glaube an Jesus Christus. Ich kann nicht authentisch über die Bewältigung meines Alltages mit Blindheit sprächen ohne zu sagen, dass all meine Zuversicht, Lebensfreude und Energie von Gott kommt. Der Glaube an Gott gibt mir jeden Tag aufs Neue die Zuversicht und Energie allen Herausforderungen selbstbewusst entgegenzutreten.

Ich möchte diese Hoffnung und Lebensfreude nicht nur für mich behalten, sondern anderen Menschen davon Erzählen. Ich hoffe, dass Gott meine Berichte und Erzählungen auch in Zukunft nutzen wird, um anderen Menschen Hoffnung und Ermutigung zuzusprechen. Es würde mich freuen, wenn mein Blog in Zukunft zu einem ermutigenden Zeugnis für möglichst viele Menschen werden darf. Des Weiteren sollen meine Texte und Videos zu einer Hoffnungsvollen Kraftquelle werden.

Hierzu möchte ich nicht nur die Homepage, sondern auch meine Instagram-Kanäle und meinen YouTube-Chanel nutzen.

Auf Instagram möchte ich mit dem Kanal blind_in_berlin kurz und bündig mit Fotos,Kurzvideos und Kurzen Texten über mein Leben in Berlin, mein Studium und meinen Glauben sprechen. Auf dem Insta-Kanal josinho_immanuel9 geht es hingegen mehr um meine Aktivitäten als Blindenfußballer von Hertha BSC und ebenfalls über meinen christlichen Glauben.

Auf YouTube und der Homepage möchte ich auf einzelne Themen ausführlicher eingehen. Hier bekommst du also einen tiefgehenderen Einblick in mein Leben mit Blindheit und in das, was mich so bewegt. Auch auf der Website und in den YouTube-Videos steht neben der Blindheit mein Leben mit Jesus im Vordergrund.

Es würde mich sehr freuen, wenn ihr auch weiterhin so fleißig und Zahlreich meine Artikel lest und Perspektivwechsel in Zukunft zu einer Hoffnungsvollen und ermutigenden Kraftquelle für viele werden kann.

Du kannst mir natürlich auch weiterhin eine persönliche Nachricht mit deinem Feedback zukommen lassen, entweder auf Instagram oder auch direkt hier über dieKontaktseite.